In der ziemlich vollen Osterepisode 47 gehen mir ein paar Sachen auf die Eier, zum Beispiel meine brüllende Nachbarin und der Shitstorm um Günter Grass. Außerdem: das Erfolgsgeheimnis von US-Serien, es liegt am Writer’s Room, die Piraten bei zwölf Prozent, The Walking Dead als Comic, Nikita und Kleinkruscht. Ich sag ja, ziemlich voll.
Intro
Wiretap with Jonathan Goldstein – You´re listening to
Die brüllende Nachbarin
Nachtrag zu Malte Weldings Kritik am deutschen TV-Programm
SPON: Warum sind deutsche Serien so mies?
Grass: Schlechtes Gedicht, aber was soll der Aufstand???
SZ: Das Gedicht
Tagesschau.de: Friedenspreis statt Schelte für Günter Grass
Piraten-Erfolg
SPON: Piratenpartei steigt bundesweit auf zwölf Prozent
SPON: Zwölf-Prozent-Umfrage – Die Angst der Piraten vor dem eigenen Erfolg
Robert Kirkman – The Walking Dead – Der Comic
Amazon: The Walking Dead Compendium Volume 1
Filme
GetGlue
Nikita – Die Serie
IMDB
Nikita – Der Film (Luc Besson)
IMDB
Monster AG
IMDB
Zum Thema Piraten:
Politik sollte niemals ein „Experiment“ sein, dafür ist die res publica a.k.a. die öffentliche Sache einfach zu wichtig. Darüber hinaus ist es in meinen Augen kein Argument, zu behaupten andere Parteien machten nur Mist und man könne ja daher gleich auf Programme verzichten. Da redet sich Lauer, von dem man generell bitte ganz wenig halten sollte, fein raus. Die Piraten sind ein in sich doch sehr elitärer Haufen, bei dem jeder, der eben nicht im Netz verankert ist, jeder der nichts mit Begriffen wie Hashtag oder „liquid democracy“ anfangen kann, exkludiert ist/wird. Das ist feinste Klientelpolitik, die einfach viel zu wenig anbietet und ohnehin schlicht nicht demokratisch ist. Moderne Gesellschaften haben diverse Probleme, und Netzpolitik ist nur eines davon, – wenn auch sicherlich ein zentrales. Alles andere dann immer mit frechem Zungenschlag und dem wohlfeilen Zusatz „Da müssen wir uns noch einarbeiten“ vom Tisch zu fegen, verfehlt meines Erachtens das Wesen der Politik. Die Piraten machen es sich diesbezüglich viel zu einfach.
Es mag zwar nicht alles schlecht sein bei den Piraten, aber für jemanden, der sich ganz ernsthaft mit Politikwissenschaft und politischer Theorie auseinandersetzt, ist das ein ganz laues Lüftchen. Ich jedenfalls sehe meine Stimme als zu wertvoll an, um sie Personen zu geben, die nur ein sehr begrenztes Feld der Agenda beackern.
Dass man im Übrigen durch die Wahl der Piraten eine weitere Kanzlerschaft Merkels mitwählt, weil nichts anderes als eine Große Koalition über bleibt, ist nur das Sahnehäubchen auf der Cybertorte.
Just my two cents…
Hi Kevin,
hab gerade mal versucht, Deine Argumentation auf die Grünen zu übertragen. Die hatten damals scheinbar auch nur Umwelt und Atom zu bieten und heute gelten sie als komplett politikfähig. Die Piraten sind sicher vom Erfolg überrannt, ich will da auch gar nichts beschönigen. Aber zwei Sachen sind wichtig: Sie stehen auf demokratischem Boden und sie versuchen die Politik wieder transparenter zu machen. Das gibt wichtige Impulse, auch für die anderen Parteien.
LG
Uwe
Naja, wenn Transparenz und demokratische Satzung die einzigen Kriterien sind, die man für die Wahl einer Partei benötigt, dann nur zu.
Für mich ist das zu wenig, die Welt besteht aus mehr als dem www. Bildungs- und Erziehungspolitik, Renten-, Gesundheits- und Pflegereform, gesunde Fiskal- und Finanzpolitik, Energiewende. Zu all diesen Themen kommen Worthülsen, näher nachfragen dürfte man bei keinem.
http://www.fr-online.de/meinung/leitartikel-zur-piratenpartei-warum-wir-die-piraten-brauchen,1472602,14812248.html
Das trifft meine Position ziemlich gut. Ist schon ein bisschen mehr als ne demokratische Satzung. Ich finde aber die Frage interessant, ob man Parteien wählen sollte, denen man zum aktuellen Zeitpunkt noch gar keine Regierungsverantwortung zutraut.
Ach ja… Von Urheberrechten möchte ich gar nicht anfangen und verweise daher auf die zahlreichen Interviews mit Sven Regener oder den offenen Brief der Tatort-Autoren. Diese wurden ja im Folgenden von den Piraten als „keine konstruktive Diskussionsgrundlage“ abgetan. Way too cheap für eine Partei ohne Programm, aber mit ganz-ganz vielen tollen Ideen und Visionen. Frei nach dem großen Helmut Schmidt: Geht zum Arzt, (ihr Freaks!)